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Chronik

Frühe Spuren

Erste Besiedlung der waldfreien Gebiete im Taunus etwa Mitte der Hallsteinzeit (1000-500 v-Ch) -Tote wurden in Urnen beigesetzt. Getrennt von diesen Siedlern lebte auf den Höhen und in den Wäldern eine Bevölkerung keltischer Herkunft als Hirten und Jäger. Tote wurden in Grabhügeln beigesetzt (Hünengräber)- ärmliche Grabbeigaben- Ausgrabungen bei Nastätten und Oberwallmenach- Grabhügel bei Lautert liegen im Walddistrikt „Hecke“- im letzten Jahrhundert vor Christus Aufbruch der Germanenstämme- Vermischung mit der keltischen Bevölkerung auf den Taunushöhen- Völkerwanderung- 260 n.Ch überrennen Germanen den römischen Grenzwall (Limes)- Landnahme der Alemannen und Franken- Entstehung der Ortsnamen auf „heim“ und „ingen“- spätere Siedler mussten Wald roden- Enstehung der Ortsnamen auf „roth“, „hain“ und „wall“ etwa im 12 Jahrhundert.

Erste urkundliche Erwähnungen der Siedlung Lautert

1102: Laudroth (siehe Buch „700Jahre Miehlen“ letzte Zeile, Seite 41) Die Silbe „roth“ deutet auf die Rodung des Waldes- die erste Silbe weist wahrscheinlich auf einen Männernamen hin (vermutlich: Luitpold) Weitere urkundliche Erwänungen: 1361 = Lutrat -1463 = Lutrod – 1526 = Lautert- Dialektsprechweise der Silbe „roth“ ging in die Schreibweise über (siehe Welterod = Weltert) Siedlung Beichert 1238 als Badischenrod erwähnt. Später heißt es: Barchenrod, Backenrat, Badischenrode und Battenrode by Lutrat. Der Walddistrikt „Rad“ in Beichert deutet also noch heute auf die Rodungszeit hin. Der Boden war unfruchtbar- Beichert wurde zur Wüstung (aufgegebene Siedlung) schon vor dem 30 jährigen Krieg- (siehe Verkaufsurkunde von 1558 zwischen Wilhelm Heidrich von Gerstein und Hans Hansen zu Oberwallmenach)

Weitere Entwicklung Lauterts

14. Jahrhundert- 14 Häuser- größtes Dorf im Kirchspiel Oberwallmenach-Lautert-Rettershain. Auch heute gehört Lautert kirchlich noch zu Oberwallmenach- Oberwallmenach, Lautert und Rettershain zählten damals zum „Vierherischen“- Grafschaften von Isenburg, Katzenelnbogen, Arnstein und Nassau besaßen die Grundrechte- Vierherrengericht Oberwallmenach- Gerichtssiegel = goldener Reichsapfel im roten Feld- große Schäden im 30 jährigen Krieg. Zählung von 1947 ergab nur noch drei Mannschaften (Familien) in Lautert. Die Namen sind erhalten: Ostermann, Klamp und Weldert. Hungersnot- Land wurde gegen Brot getauscht mit der Gemeinde Patersberg (siehe: Patersberger Hecken) Urkundliche Beweise über den unterirdischen Gang, der im 2. Weltkrieg als Luftschutzbunker diente, im Häuserdreieck: Ernst Wilhelm Back (altes Haus), Enning (früher Sopp/Pfaffenberger) und Ebelshäuser/Kappus (heute abgerissen) liegen nicht vor. Nonnenküppel und Mühle oder Burg Rabenstein (Grundmauern heute noch im unteren Beichert vorhanden) sind ebenfalls nicht urkundlich beweisbar. 1775 kam das Kirchspiel Oberwallmenach mit Lautert und Rettershain zur Landgrafenschaft Hessen- Oberschultheißerei Nastätten- 1806 zum Herzogtum Nassau- Amt St. Goarshausen- (Wappen des Herzogtums Nassau = gelber Löwe im blauen Feld) 1808 Aufhebung der Leibeigenschaft- 1812 entfielen alle Naturalabgaben und Frohndienste.

Schulische Verhältnisse

1862 eigener Schulverband Lautert- gehörte vorher zum Schulverband Oberwallmenach- Ankauf eines Schulhauses (heutiges Haus Keiper/Sauerwein erbaut im Jahre 1853) erster Lauterter Lehrer: Karl Kölb aus Miehlen- erste Stricklehrerin: Elisabetha Klamp aus Lautert (Strickschule fand nur im Winter Statt) 1863 Renovierung und Einweihung des Schulhauses- 1869 Schuleinweihungsfest des neuen Schulhauses (heute Wohnhaus: B. Hennemann). Gesangverein Lautert und MGV Miehlen waren bei der Einweihung beteiligt- heutiges Haus Keiper/ Sauerwein diente von nun an las Lehrerwohnung- Lautert in zeitlicher Reihenfolge bis zur Auflösung der Schule am 1. Dezember 1966 (Kölb, Kurz, Müller, Kopp, Fraund, Schenk, Hofmann, Bremser und Klein). War die Schulstelle einmal nicht besetzt, wurde sie von Oberwallmenach oder von Nastätten versorgt. 1936 Bau der neuen Schule- 1937 Bau des neuen Lehrerwohnhauses- ab 1938 gehen die Schulkinder von Oberwallmenach nach Lautert zur Schule. Nach dem 2. Weltkrieg erhält Oberwallmenach wieder eine eigene Schulstelle. Diese wird 1965 aufgelört und der Mittelpunktschule Nastätten angegliedert. Der Oberwallmenacher Lehrer, Herr Schrupp, wird ebenfalls nach Nastätten versetzt. 1966 wird die Schulstelle in Lautert aufgelöst und der Lauterter Lehrer, Herr Klein, kommt an die Mittelpunktschule nach Nastätten. Mit ihm gehen 19 Lauterter Schulkinder.

Fortsetzung der weiteren Entwicklung Lauterts

1866 Bruderkrieg Preußen-Österreich- Herzogtum Nassau mit Österreich verbündet- Schlacht bei Zorn- preußische Truppen rücken am 12. Juli 1866 in Lautert ein. (700 Mann und 50 Pferde) Bis zum Abend sind etwa 2000-3000 Soldaten im Dorf- Bürgermeister läßt eine Kuh schlachten- Branntwein wird verteilt- Große Schäden- Wiesen und Felder zertrampelt- Ernte vernichtet- 824 Gulden Schaden- (1 Gulden = 0,57 Taler – 1 Taler = 3 Mark) Lautert ist preißisch- Herzogtum Nassau besteht nicht mehr- 1869: erste güterkonsulation (Zusammenlegung der Felder) in Lautert als erste Gemeinde im Amt St. Goarshausen- 1870/71: Deutsch-französischer Krieg- Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 Wilhelm I von Preußen wird erblicher deutscher Kaiser- 1911 Kaisermanöver in unsrer Gegend- auch Lautert hat Einquartierung 1914-1918: 1. Weltkrieg: Folgende Lauterter kehrten nicht mehr in die Heimat zurück: August Lenz Karl Friedrich Karl Sopp August Holzhäuser Karl Wilhelm Emil Erlenbach August Back

1919: französiche Besatzung in Lautert, da die Gemeinde innerhalb der 30 km Zone des Brückenkopfes Koblenz lag- reger Schmuggel zum neutralen unbesetzten Deutschland 1919: elektrisches Licht in Lautert- nur im Schulhaus wurde es vergessen- 1923: Wasserleitung- aufblühendes Vereinsleben: Sportverein Lautert (Fußball) Neugründung des „MGV Germania“ Lautert 1936/37 Schulneubau (siehe Kapitel. Schulische Verhältnisse) 1939-1945: 2. Weltkrieg: In und um Lautert fallen in den letzten Kriegsmonaten Bomben. Die Scheune von Wilhelm Aulmann wird durch einen Volltreffer zerstört. Flüchtlinge und Vertriebene finden in Lautert eine neue Heimat- folgende Lauterter Bürger ließen ihr Leben in diesem furchtbaren Krieg: Walter Pfaffenberger Wilhelm Hennemann Karl Sopp Wilhelm Gemmer Fritz Schenk Heinrich Stettler Reinhold Schumacher Franz Hankiewicz August Kappus Wilhelm Friedrich Heinz Sopp

1949: Bundesrepublik Deutschland- Lautert gehört zum Bundesland Rheinland-Pfalz in den folgenden Jahren:
Kanalisation und Pflasterung der Dorfstraßen- Gründung eines Tischtennis-Clubs- Neugründung des Männerchores- Bau der Kläranlage- Anlegung eines eigene Friedhofes mit einer Leichenhalle (vorher wurden die Toten aus Lautert in Oberwallmenach beigesetzt.) Tätigkeit des TTC Lautert schlief in 50er Jahren ein. MGV bildet mit Oberwallmenach eine Sängervereinigung- Flurbereinigung in Lautert- Bau eines neuen Feuerwehrhauses- Gründung der Maschinenfabrik Erlenbach- Bau eines neuen Hochbehälters auf dem Grauberg- Verkauf des Hirtenhauses mit Backhaus und alter Schule- Abruch- heute: Wohnhaus Hennemann- Glocke aus Turm des Hirtenhauses kommt an die Leichenhalle-
Lautert bis 1982:

Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe- viele Pendler zu auswärtigen Arbeitsstellen- nur noch ein Vollerwerbslandwirt- der größte Teil der Gemarkung wird von nicht einheimischen Landwirten bebaut- ortsansäßige Industrie: Maschinenfabrik, Baugeschäft, Neubaugebiet- Erschließung weiterer Bauplätze- Schulkinder besuchen Grundschule in Miehlen oder Haupt- und Realschule in Nastätten- Gemeinde gehört zur Verbandsgemeinde Nastätten- Verkauf der 1936 erbauten Schule an die Familie Klein.

Vereine:

TTC Lautert 1980 mit einer Gymnastikabteilung Freiwillige Feuerwehr Lautert Sängervereinigung Lautert/Oberwallmenach als gemischter Chor Heimatverein Lautert Ankauf des landwirtschaftlichen Anwesens von ErnstBack- Abruch der Gebäude- Bau eines Dorfgemeinschaftshauses- Einweihung am 26. und 27. September 1981

29.04.82
Lautert hat ein eigenes Gemeindewappen, das nach einem entwurf von Friedhelm Schenk von der Bezirksregierung in Koblenz genehmigt wurde. Das Wappen wird im Dienstsiegel des Ortsbürgermeisters geführt. Eine Darstellung in Schiefer (gestiftet von der Firma Schumacher) und ein Aluminiumguß (gestiftet von der Firma Erlenbach) befinden sich im Gemeindehaus.

Benutzte Quellen:

Aufzeichnungen von Herrn Winfried Pfaffenberger nach Unterlagen des Staatsarchivs in Wiesbaden „700 Jahre Miehlen“ von Edmund Groß (Neudruck 1979) Rhein-Lahn-Freund (Heimat-Jahrbuch für das Nassauerland und Nachbargebiete, Jahrgang 1969) (Heil Duck-Ems) „Geschichte des Kreises St. Goarshausen“ von Ernst Jungmann (Druck: Nohr, Lahnstein 1928) Land-Nassau von Leo Sternberg (Brandstätter, Leipzig 1927) Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Nassauer-Raumes 1816-1964 von Franz Lerner (Nass. Sparkasse Wiesbaden 1965) Schulchronik der Volksschule Lautert

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